- Zahnpflege
- Zahn|pfle|ge 〈f. 19; unz.〉 regelmäßige Mundpflege, Reinigung der Zähne u. des Mundes
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Zahn|pfle|ge, die:Pflege der Zähne.* * *
Zahnpflege,Gesamtheit aller Vorbeugungsmaßnahmen gegen Karies, Zahnstellungsanomalien und krankhafte Veränderungen des Zahnhalteapparates (Periodont), die der Entwicklung und Gesunderhaltung des Gebisses dienen. Die Zahnreinigung soll unmittelbar nach jeder Mahlzeit, besonders aber abends vorgenommen werden, um während des Schlafs schädigende Gärungsvorgänge zu verhindern. Mit der Zahnbürste werden in kreisenden und vertikalen Bewegungen alle Zahnflächen und Zwischenräume gründlich gereinigt; die Zwischenräume können auch mit einem Zahnstocher oder Zahnseide (aus gewachsten oder ungewachsten Seiden- oder Zwirnfäden) von Speiseresten gesäubert werden. Die Reinigung kann durch Zahnpflegemittel unterstützt werden. Danach ist die Mundhöhle ausgiebig zu spülen. Der Zahnpflege dient außerdem gründliches Kauen ballaststoffreicher Nahrung (z. B. Vollkornbrot). Halbjährlich sollte das Gebiss vom Zahnarzt (Zahnbehandlung) nachgesehen werden. (Munddusche)Zahnputzmittel finden in den von Galen überlieferten Kosmetikbüchern der Ärzte Kriton und Archigenes (1. beziehungsweise 2. Jahrhundert n. Chr.) Erwähnung. Theokrit beschreibt ein (auch bei schlechtem Mundgeruch verwendetes) Mittel aus verbrannten Hasen und Fledermäusen. Die Römerinnen der Kaiserzeit putzten ihre Zähne mit Marmorpulver. In einem Nürnberger Kunstbuch des 15. Jahrhunderts werden pulverisierte Kieselsteine als Zahnputzmittel empfohlen. Dem gleichen Zweck dienten im Mittelalter Kräuterabsude (z. B. von Linsenkraut) oder Kleie. Die Anstandsbücher (»Tischzuchten«) des 15. und 16. Jahrhunderts empfahlen, die Zähne mit Salbei, Salz oder Alaun abzureiben. Die Zahnbürste fand, obwohl schon seit Mitte des 18. Jahrhunderts verwendet, erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts größere Verbreitung. Der Zahnstocher (meist aus Holz, aber auch aus Silber) bürgerte sich (nach Martial u. a.) während der römischen Kaiserzeit zur Zahnpflege ein. In der Renaissance waren in höfischen Kreisen kunstvolle, oft ziselierte und emaillierte Zahnstocher, die zum Teil am Hals getragen wurden, sowie Zahnstocherbehälter aus Silber und Gold mit Edelsteinen und Perlen in Mode.* * *
Zahn|pfle|ge, die: Pflege der Zähne.
Universal-Lexikon. 2012.